18. Mai 2022

Der Weg zum Glück: Folge deinem Traum

Charlotte Reuter, die mit sechs Jahren mit ihren Eltern nach Luxemburg gezogen ist, hatte den Schwerpunkt ihres Studiums auf Literatur und Philosophie gelegt. Nachdem sie einige Jahre lang angestellt tätig war, entschied sie sich für den Sprung ins Unternehmertum, als sich ihr eine tolle Gelegenheit bot – die sie prompt ergriff.

Charlotte stellt sich vor

Ich bin 1975 im Vereinigten Königreich geboren und ab meinem sechsten Lebensjahr in Luxemburg aufgewachsen. Mein Vater arbeitete als Wirtschaftsprüfer, meine Mutter als Tänzerin und Choreografin, und beide Berufe haben meine geschäftlichen Interessen beeinflusst. Auch meine Erfahrungen als Einwandererkind haben bestimmt eine Rolle bei meiner unternehmerischen Wahl gespielt, ganz wie meine Studienfächer Literatur und vergleichende Literaturwissenschaft. Und natürlich die Tatsache, dass mein Mann und ich drei Kinder großgezogen haben.

Die Idee zur Selbständigkeit

Nachdem ich einige Jahre lang angestellt beschäftigt war, rief meine kreative Seite immer lauter nach mehr Unabhängigkeit. Jahrelang hatte ich immer wieder auf leerstehende Gebäude geschielt und mir ausgedacht, wie sie sich wohl mit Leben füllen ließen. Nach einigen Umbrüchen in meinem Privatleben sowie unter dem Eindruck der Pandemie hatte ich im Mai 2020 den glühenden Wunsch, aktiv zu werden. Zufällig stieß ich auf eine Immobilie, die ich mir keinesfalls unter der Nase wegschnappen lassen wollte, und wagte somit den Sprung ins kalte Wasser. In meinem Projekt spiegelt sich viel von den dem wider, was mir wichtig ist: gemeinsame Zeit mit meinen Kindern zu genießen, gegen die Vereinsamung in der Gesellschaft vorzugehen und mehr Wertschätzung für Diversität zu erreichen. Mir ging es darum, einen niederschwellig zugänglichen Raum zu schaffen, in dem sich Eltern treffen und Zeit mit ihren Kindern verbringen können.


Schritt für Schritt zum eigenen Unternehmen

1. Wie das Projekt Form annahm

Ich habe sechs Monate mit der Gründung verbracht und dabei mit meiner Bank, Nyuko und meinem Steuerberater zusammengearbeitet, um meine Idee in die Tat umzusetzen. Was mir entscheidend dabei geholfen hat, mein Café-Unternehmen ins Rollen zu bringen, waren die Kontakte, die ich als „Potty Lotty“ bei einem Vorleseprojekt geknüpft hatte, mit dem ich vier Jahre zuvor durch die Schulen getingelt war.

Das Unternehmensprojekt ist die Umsetzung des Konzepts, das ich erarbeitet hatte: Die Bindung zwischen Eltern und ihren Kindern über die uralte Tradition des Geschichtenerzählens zu vertiefen!

Damit war „Bonzënnen Bonzuewen“ geboren, das Geschichtencafé für Familien.

In meinem Projekt spiegelt sich viel von den dem wider, was mir wichtig ist: gemeinsame Zeit mit meinen Kindern zu genießen, gegen die Vereinsamung in der Gesellschaft vorzugehen und mehr Wertschätzung für Diversität zu erreichen.
Charlotte Reuter

2. Wie die Pandemie den ursprünglichen Plan durchkreuzte

Eine ursprünglich angesichts der heraufziehenden Pandemie als Auffanglösung gedachte Vorkehrung bestand darin, neben einer Schankgenehmigung auch eine Handelsgenehmigung zu beantragen. Zum Glück, denn am vorgesehenen Eröffnungstermin des Cafés, dem 1. Dezember, mussten sämtliche Cafés und Restaurants schließen und durften erst im April 2021 wieder öffnen.

3. Vorbereitung für das Unvorhergesehene

Derzeit konzentriert sich das Unternehmen darauf, Workshops für Kinder und Eltern auszurichten, Netzwerke mit anderen sozial ausgerichteten Unternehmen zu knüpfen und ein „zweites Zuhause“ für spontane Besuche zu schaffen, in dem Kreativität und gemeinsames Erleben einen zentralen Platz einnehmen.


Charlottes Tipps an Unternehmer in spe

Haben Sie keine Angst, Ihren Traum zu verfolgen. Achten Sie jedoch darauf, sich gut vorzubereiten, und lassen Sie sich von allen Fachleuten begleiten, die Sie bekommen können. Und unterschätzen Sie nicht, wie wichtig es ist, sich von der Familie und von Freunden unterstützt zu fühlen. Sie begeben sich auf einen weiten Weg und werden viele Menschen an Ihrer Seite benötigen, um motiviert zu bleiben.

Charlotte und ihre Bank

Spuerkeess hat mir in der allerersten Planungsphase die entscheidende Resonanz gegeben und mich dann in der Gründungsphase hervorragend fachlich unterstützt. Einen persönlichen Bankberater an meiner Seite zu haben, der sich mit Kleinunternehmen auskennt, war überaus hilfreich.


Nyuko und Spuerkeess haben eine Partnerschaft abgeschlossen einerseits um den Unternehmergeist zu fördern und andererseits um die Position der Bank bei den Unternehmensgründern schon bei deren ersten Schritten stärken zu können. Mehr Informationen finden Sie hier: https://www.spuerkeess.lu/de/blog/expertenrunde/nyuko-unternehmergeist-foerdern/.

Unternehmertum