24. April 2024

Seabiscuit: 12 Jahre Kekse aus natürlicher, lokaler, sozial verantwortlicher Herstellung

Thierry wuchs in Paris auf und entwickelte seine Vorliebe für das Kochen. Die unternehmerische Seele hat er von seinem chinesischen Großvater geerbt. Mit diesen Zutaten, Marktanalysen, Tests von Rezepten und Produktionsprozessen stürzte sich Thierry in das Abenteuer von Seabiscuit. Lokale Produktion, regionale Produkte, geschützte Werkstätten - das sind nur einige der Schlüsselbegriffe dieses Projekts. Viel Spaß beim Lesen!

Thierry stellt sich vor

Ich wurde in Peking geboren und bin in Paris aufgewachsen. Anschließend habe ich ein Studium an der Wirtschaftshochschule von Toulouse abgeschlossen. Ich bin von Natur aus ein Genießer, und hatte schon immer eine ausgeprägte Vorliebe für das Kochen und gutes Essen.

Ein Gericht erzählt alles über eine Geschichte, eine Person, eine Kultur. In der industriellen Herstellung wird mehr Wert auf die Verpackung als auf das Produkt gelegt, also das Aussehen ist wichtiger als der tatsächliche Inhalt. Doch ich setze mich für den Geschmack der Natur ein.

Die Idee zur Selbständigkeit

Ich war immer schon vom unternehmerischen Geist beflügelt – nach dem Vorbild meines Großvaters. Bei Seabiscuit hilft dieser Charakterzug nun, meine Leidenschaft für Wohlgeschmack zu verwirklichen. Mich interessiert die Herstellung. Sie hat sich schrittweise in Partnerschaft mit Yolande Coop entwickelt, der ich eine Gebäckformmaschine zur Unterstützung der Teams und zur Optimierung der Produktion zur Verfügung gestellt habe. Der soziale Aspekt muss ebenso ein wichtiger Wert im Unternehmertum sein.

 


Schritt für Schritt zum eigenen Unternehmen

Die Entstehung

Ich habe viel Zeit damit verbracht, nach dem richtigen Produkt zu suchen, das ich auf den Markt bringen wollte, Marktanalysen, Ausprobieren von Rezepten und Verfahren und dergleichen war Teil der Vorarbeit. Um mich dabei zu stärken, habe ich mir Kekse gebacken. Meine Frau flüsterte mir schlussendlich zu: „Warum machst du eigentlich keine Kekse?“ ...

Und siehe da, dank ihres Vorschlags wurde Seabiscuit geboren. Die Idee gefiel mir umso mehr, als der Großteil der Zutaten lokal bezogen werden kann, wie das Mehl, die Butter und die frischen Eier.

Die administrativen Schritte

Ich bin bei den administrativen Angelegenheiten auf keine besonderen Schwierigkeiten gestoßen. Ich glaube, dass das heutzutage durch Einrichtungen wie das House of Entrepreneurship oder MyGuichet noch leichter ist. Wichtig ist es, sich gut vor der Markteinführung zu informieren.

Die Gewährleistung der Herstellung qualitativ hochwertiger Produkte war von höchster Priorität. Danach konnten wir unsere kommerzielle Weiterentwicklung in Angriff nehmen.
Thierry Li

Die Herstellungspartner

Ich wohnte damals in Wiltz, wo es „Cooperations“ gibt. Das ist eine geschützte Werkstatt mit einem Kulturzentrum, wie Kino, Restaurant und Veranstaltungen (unter anderem die Laternennacht). Ich habe ihnen mein Projekt vorgestellt, sie waren sofort davon begeistert, und wir haben mit einer kleinen Produktion angefangen.

 Der Umfang wurde immer größer, und es konnte nicht mehr dort weiter produziert werden. Ich hatte zu dem Zeitpunkt das Glück, im Rahmen von 1,2,3 GO Social (heute Nuyko), wo ich Preisträger war, Yolande Coop kennenzulernen. Sie besaß eine Bäckerei, und wir teilten dieselben Werte hinsichtlich geschützter Werkstätten, so haben wir einfach mit einer Zusammenarbeit begonnen.

Während der Analyse der Abläufe in der Produktion wurde mir klar, dass die Gebäckformmaschine der einzige Teil war, der automatisiert werden konnte, um die Herstellung zu verbessern, ohne die Anstellung von Personen mit Behinderung zu gefährden. Im Gegenteil – damit konnten sogar mehr Möglichkeiten für sie geschaffen werden. Also habe ich dank einem Spuerkeess/ etika-Darlehen in ein Gerät für die Backstube investiert.

Die Gewährleistung der Herstellung qualitativ hochwertiger Produkte war von höchster Priorität. Danach konnten wir unsere kommerzielle Weiterentwicklung in Angriff nehmen.

Der Vertrieb

Wir sind im Handel hauptsächlich mit unseren 120-g-Säckchen in acht Geschmacksrichtungen präsent. So sind wir in folgenden Ketten zu finden: Pall Center, Délices de mon moulin, Leclerc (vormals Match) und Leclerc Concorde (vormals Cora), Alima. Unsere Produkte werden jedoch auch in vielen unabhängigen Lebensmittelläden in der Umgebung angeboten. Was Horeca betrifft, erfolgt der Vertrieb ausschließlich durch Provençale in Ein-Kilopackungen und in vier Geschmacksrichtungen.

Und in der Zukunft ...

Wir haben erst vor kurzem eine neue Produktlinie von salzigem Aperitifgebäck mit einer konventionellen Werkstatt auf den Markt gebracht. Die Herstellung erfolgt in einer konventionellen Werkstatt, da die Herstellungskapazität in den geschützten Werkstätten begrenzt ist. Dieses Angebot sollte schrittweise ausschließlich im Handel eingeführt werden. Unser Ziel besteht darin, in Richtung Tankstellen mit einer angepassten Produktpalette zu expandieren.

Ebenso arbeiten wir mit Fairtrade Luxemburg zusammen, um eine ethische, verantwortungsbewusste Produktreihe herzustellen.

Wir werden dieses Jahr ebenfalls Geschenkboxen für Unternehmen als Präsent zum Jahresende auf den Markt bringen. Dabei werden wir uns auf unsere Herstellungspartner stützen, von deren Engagement und Qualität der Produkte wir überzeugt sind.

Die neue Herausforderung

Das sind zahlreiche Vorhaben, die uns so am Herzen liegen. Aber es gibt ein Projekt, das für uns viel wichtiger ist – die Einrichtung einer internen Produktionsanlage, die uns als Labor zur Entwicklung neuer Produkte dienen soll. Diese künftige Werkstatt wird sich in Wiltz befinden (so schließt sich der Kreis!). Wir werden dafür beachtliche, finanzielle Mittel brauchen (auf unserer Skala) und eine nicht weniger große persönliche Investition. Aber das gehört einfach zum Unternehmertum!

Ich habe das Glück, dass ich auf einen neuen Mitarbeiter zählen darf – Philippe, der sich mir bei diesem Abenteuer angeschlossen hat.

Thierry's Tipps für Unternehmer in spe

„Es wird von dir bleiben, was du gegeben hast“. (Simone Veil)

Unternehmer zu sein bedeutet, allein zu handeln. Man darf diesen Weg nicht wählen, um nur an sich zu denken, sondern um anderen etwas zu geben. Das ist die schönste Form eines Unternehmens.

Thierry und seine Bank

Die Beziehung zu Spuerkeess war unser Sprungbrett zu unserer Produktion. Die Finanzierung der Gebäckformmaschine erfolgte durch Spuerkeess und etika, dessen Label wir tragen. Dieser Anschub hat uns ermöglicht, auf einen neuen Abschnitt der Produktion überzugehen.

 

 

Der richtige Finanzpartner ist ein Schlüsselelement auf dem Weg zum Erfolg!
Thierry Li

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Nyuko und Spuerkeess haben eine Partnerschaft abgeschlossen einerseits um den Unternehmergeist zu fördern und andererseits um die Position der Bank bei den Unternehmensgründern schon bei deren ersten Schritten stärken zu können. Mehr Informationen finden Sie hier: https://www.spuerkeess.lu/de/blog/expertenrunde/nyuko-unternehmergeist-foerdern/.

Unternehmertum