Datenkompetenz und wie man sie verbessern kann?

Die Entwicklung von Daten und ihre Zugänglichkeit innerhalb einer Organisation ist das Kernstück meines Fachwissens. Hierbei handelt es sich um ein komplexes Thema, das verschiedene Rollen, Personen und Prozesse umfasst. Lassen Sie uns, um dies besser zu verstehen, einen Schritt zurück gehen. In vielen luxemburgischen Unternehmen ist nur eine Handvoll von Personen mit der Verwaltung der Daten beauftragt. Sie sind häufig mit Herausforderungen konfrontiert, wenn es darum geht, Daten unternehmensweit zugänglich zu machen, wie etwa Probleme mit der Datenqualität, einer eingeschränkten Datenkultur, unzureichendem Datenmanagement und fortlaufenden digitalen Transformationen ohne kohärente Datenstrategie. Diese Situation führt dazu, dass Geschäftsleiter suboptimalen Zugriff auf zuverlässige und sichere Daten haben. Die Aufgabe der Datenbeauftragten – wie Chief Data Officers, Data Factory Leaders, Data Protection Officers – besteht darin, sicherzustellen, dass Daten im gesamten Unternehmen zugänglich, vertrauenswürdig und geschützt sind. 

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass perfekte Datenprozesse, Data Governance und Datenarchitektur keine Voraussetzung dafür sind, um von der Datenkompetenz zu profitieren. Die Verbesserung des Datenmanagements ist eine Reise, kein Ziel. Jeder, der selbst kleinste Datenmengen verarbeitet, kann anfangen, darüber nachzudenken, wie er seine Aufgaben effizienter erfüllen kann, indem er die Daten in seinen alltäglichen Aktivitäten nutzt. Abschließend möchte ich auf die Fortschritte hinweisen, die in den letzten Jahren in Luxemburg erzielt wurden. Es besteht hier in den Unternehmen ein besseres Verständnis der Daten und deren Anwendungen. Diese Entwicklung bei unseren Kunden zu beobachten, stimmt mich für die Zukunft positiv.

Effektive Strategien zur Steigerung der Datenkompetenz umfassen häufig umfassende Schulungsprogramme, Mentoring und den Einsatz benutzerfreundlicher Tools zur Nutzung, Automatisierung oder Visualisierung von Daten. Die Schulungsprogramme müssen auf verschiedene Qualifikationsniveaus zugeschnitten werden, da nicht jeder in der Lage ist, eine datengestützte Denkweise zu entwickeln. Mentoring und Peer Learning fördern ein kollaboratives Umfeld, in dem Wissen geteilt wird und ein kohärenter Prozess zur Verbesserung der Datenqualität im gesamten Unternehmen gewährleistet ist. Darüber hinaus entmystifiziert die Integration benutzerfreundlicher Tools die Daten und macht sie so für ein breiteres Spektrum von Mitarbeitern zugänglich. 

Diese Datendemokratisierung birgt jedoch auch einige Herausforderungen. Es ist von entscheidender Bedeutung, den Mitarbeitern genügend Zeit für die Anpassung an neue datengestützte Methoden einzuräumen. Dies ermöglicht es ihnen, Daten in ihren Rollen effektiv zu erforschen und anzuwenden. Eine Überlastung des Personals mit zu vielen Informationen oder Tools ohne Schulung ist schnell kontraproduktiv, was zu Verwirrung und Gleichgültigkeit führt. Die praktische Anwendung der erlernten Fähigkeiten ist von entscheidender Bedeutung, um die Schulung zu stärken und an die alltäglichen Aufgaben anzupassen. Darüber hinaus muss jede Initiative zur Verbesserung der Datenkompetenz im Einklang mit der Unternehmenskultur stehen und durch das Top-Management und eine klare strategische Vision aktiv unterstützt werden. Ein ganzheitlicher Ansatz, der die Kompetenzentwicklung mit der praktischen Anwendung und der kulturellen Integration in Einklang bringt, ist entscheidend für die Förderung einer erfolgreichen datenkompetenten Belegschaft.  

Gegenwärtig ist kein spezifischer öffentlich zugänglicher Bericht verfügbar, der die genaue Datenkompetenz in luxemburgischen Unternehmen im Vergleich zum Rest Europas anführt. Der Digital Economy and Society Index (DESI) der Europäischen Union erwähnt die digitale Kompetenz, bei der Luxemburg auf Platz 6 steht, dies steht jedoch nicht im direkten Zusammenhang mit der Datenkompetenz. Um die Dinge ins rechte Licht zu rücken: Die High-Tech-Kompetenz hat sich in den letzten 50 Jahren ständig weiterentwickelt. Es gab Computerkompetenz, dann Internet- und Softwarekompetenz, dann die digitale Kompetenz, aktuell die Datenkompetenz und in Zukunft die KI-Kompetenz.  

Die Erkenntnisse über die Datenkompetenz in den USA und im Vereinigten Königreich (VK) spiegeln jedoch die in Luxemburg beobachteten Trends wider. Wenn man Führungskräfte fragt, welche Fähigkeiten für ihr Team oder ihre Abteilung in den letzten fünf Jahren am wichtigsten geworden sind, waren drei der fünf am schnellsten wachsenden Kompetenzbereiche im VK und den USA Datenfähigkeiten: Business Intelligence (41 %), Data Science (37 %) und grundlegende Fähigkeiten im Bereich der Datenkompetenz (30 %). 

In Anbetracht des Status Luxemburgs als Industrieland mit hohem Einkommen und einem starken Fokus auf Finanzen und Technologie ist es vernünftig zu folgern, dass die Datenkompetenz relativ korrekt ist, insbesondere in Sektoren wie Bankwesen und Finanzen. Immerhin sind 54 % der Entscheidungsträger im VK und den USA der Ansicht, dass ihr Unternehmen eine Lücke bei der Datenkompetenz aufweist, die es zu schließen gilt. 

Schließlich haben wir bei PwC festgestellt, dass sich das Umfeld der Datenkompetenz in Luxemburg im letzten Jahrzehnt erheblich weiterentwickelt hat, was unsere positive Einschätzung der Zukunft stärkt. Angesichts der bevorstehenden Demokratisierung der künstlichen Intelligenz werden zuverlässige Daten für den Erfolg der KI erforderlich sein. Dies deutet auf eine bevorstehende Verlagerung hin zu KI-Kompetenz hin, die durch Datenkompetenz untermauert wird.