Die Finanzbildung junger Menschen ist für ihre Zukunft von entscheidender Bedeutung. Aber in welchem Umfang haben junge Menschen heute Finanzkenntnisse, und wie können sie sich auf die wirtschaftlichen Herausforderungen von morgen vorbereiten? Um diese Fragen zu beantworten, haben wir Jessica Thyrion, Beraterin bei der ABBL Stiftung für Finanzbildung, interviewt. In diesem Artikel teilt sie ihr Fachwissen über die Bedeutung der Finanzbildung, die besonderen Herausforderungen, mit denen junge Menschen konfrontiert sind, und die Initiativen, die entwickelt wurden, um ihnen zu helfen, sich in der komplexen Finanzwelt zurechtzufinden. Erfahren Sie, wie die ABBL-Stiftung daran arbeitet, die Finanzbildung junger Menschen zu verbessern und sie darauf vorzubereiten, fundierte und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.
Welche Energietrends stehen 2023 im Vordergrund und wie kann uns die Technologie die Umstellung auf eine CO2-freie Welt erleichtern?
Wir sprachen mit Thomas Gibon, Forscher im Fachbereich „Life cycle sustainability assessment“ des Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST). Er erklärte uns die Lage und gab uns fünf Tipps, wie man nachhaltig leben und gleichzeitig Geld sparen kann.
Auf weltweiter Ebene dürften Wind- und Solarenergie in einem noch nie erreichten Tempo ausgebaut werden. Wahrscheinlich wird die Sonnenergie um mehr als 200 GW und die Windenergie um mehr als 100 GW aufgestockt (siehe Abbildung). Das genügt jedoch nicht:
1. Die Investitionen haben sich seit 2015 verdoppelt (von 350 auf 700 Milliarden/Jahr), aber sie müssen sich laut der Internationalen Energieagentur bis 2030 nochmals verdreifachen, wenn wir unsere Netto-Null-Ziele umsetzen wollen.
2. Der Winter zeigt uns gerade, dass die Versorgung mit erneuerbaren Energien nicht ausreicht. Europa hängt weiterhin von Kohle und Erdgas ab. Deshalb sind höhere Investitionen in Speicherung und Flexibilität wesentlich.
3. In der Regel stammen 80 Prozent der Energie, die wir verbrauchen, immer noch aus fossilen Energieträgern. Aus diesem Grund müssen wir die die Anwendungen elektrifizieren, wenn wir die Stromproduktion dekarbonisieren.
Obwohl die Kosten für erneuerbare Energie derzeit sinken, steigt der Strompreis stetig. Wer dieses Paradoxon verstehen will, muss wissen, dass der Strompreis eines Stromnetzes auf den Grenzkosten des Stromnetzes beruht (d.h. des Kraftwerks, das die nächste Kilowattstunde erzeugt). Dabei wird oft Erdgas eingesetzt, das gerade knapp ist. Auch 2023 dürfte Strom teuer bleiben.
Zudem wird an windstillen Wintertagen kaum Strom erzeugt. Angesichts der Schwierigkeiten, die Grundlast zu gewährleisten (In Frankreich wird es weiterhin Wartungspausen geben, in Deutschland ist der Ausstieg so gut wie vollzogen, und obwohl Belgien beschlossen hat, seinen für 2025 geplanten Ausstieg aus der Kernenergie um 10 Jahre zu verschieben, wurde die Stromerzeugung aus Kernenergie bereits reduziert), was die Preise weiterhin hoch halten wird.
Allgemein gesehen scheint uns bewusst zu werden, dass Strom nicht ein Rohstoff wie andere ist (man kann ihn nicht speichern, Angebot und Nachfrage müssen immer aufeinander abgestimmt sein). Der aktuelle Preismechanismus ist wohl nicht ideal. Er löst hohe Schwankungen aus und regt nicht dazu an, auf lange Sicht zu investieren.
Dies veranlasst einige Experten zu der Auffassung, dass Elektrizität zu wichtig ist, um sie den Marktmechanismen zu überlassen.. Elektrizität sollte als öffentliches Gut reguliert werden, so könnten langfristige Investitionen gefördert und eine günstige, zuverlässige Stromversorgung in der Zukunft sichergestellt werden.
Die Kurzsichtigkeit der Strommärkte ist problematisch, denn vor diesem Hintergrund können keine langfristigen Entscheidungen getroffen werden.
Energie ist in vieler Hinsicht nicht elastisch. Wir brauchen Benzin für unsere Autos, um zur Arbeit zu fahren, und müssen unsere Wohnungen heizen. Wir waren lange Zeit an billige, in großen Mengen verfügbare Energie gewöhnt, deshalb haben wir den Eindruck, dass Preissteigerungen unfair sind. Meines Erachtens verstehen viele Menschen erst jetzt, dass Energie aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken ist.
Positiv zu werten ist jedoch, dass wir endlich ernsthaft über die Mäßigung unseres Energieverbrauchs sprechen. Maßnahmen wie niedrigere Raumtemperaturen oder langsameres Fahren können zu Energieeinsparungen von jeweils bis zu 10 Prozent führen.
Es besteht selbstverständlich die Hoffnung, dass wir bis 2050 CO2-frei sind. Dieses Ziel setzt jedoch vieles in Bezug auf die Politik, den technischen Wandel und das Verhalten voraus. Gleichzeitig wissen wir noch nicht genau, was diese Änderungen wirklich mit sich bringen.
In Luxemburg erzeugt eine durchschnittliche Person ca. 15 t CO₂ Äquivalent pro Jahr. Wenn wir dieses Maß bis 2050 um mehr als 80 Prozent reduzieren, müssen nicht nur unser Produktionssystem sauberer werden, sondern sich auch unser Konsumverhalten grundlegend ändern: :
- weniger Fleisch essen (ob es vor Ort hergestellt wird oder nicht, ist nebensächlich)
- weniger oder nicht mehr fliegen
- unsere Wohnungen mit Heizsystemen ausstatten, die keine fossilen Brennstoffe verwenden
- kleinere Wagen fahren (sofern möglich, Elektroautos)
Diese Entscheidungen sind alle persönlich und können nur individuell getroffen werden. Alle betroffenen Parteien (Behörden, Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger) müssen sich voll engagieren und ihre Bemühungen gut koordinieren.
Dies erfordert einen Kulturwandel: vom Individualismus hin zu einem kollektiven, umfassenderen und systemischen Denken.
Alle erneuerbaren Energien gewinnen!
Erstens, weil es sich nicht um einen Wettbewerb handelt. Im Stromnetz sind alle erneuerbaren Energieträger willkommen.
Zweitens sind erneuerbare Energien noch lange nicht die Hauptquellen für die Stromerzeugung. Das Rennen hat eben erst begonnen. Noch dazu ist es ein Marathon, kein Sprint.
Wir sollten natürlich alle möglichst viel in Wind- und Sonnenenergie investieren, dennoch dürften ihre Anteile 2023, ja nicht einmal 2025 deutlich wachsen. Mittelfristig handelt es sich wohl darum, unseren Strom CO2-arm zu halten, während wir mehr erneuerbare Energien einführen. Um das zu erreichen, müssen wir über die Landesgrenzen hinausblicken, denn Luxemburg erzeugt nur 15 Prozent des Stroms, das es verbraucht.
Laut ILR[1] und dem europäischen Stromnetzbetreiber (ENTSOE) war 2021 die Hauptquelle des Stroms[2] für Luxemburger Haushalte deutsche Windkraft (700 TWh), darauf folgten deutsche Braunkohle(630 TWh) und belgische Kernkraft (570 TWh)[3].
Da Deutschland 2023 endgültig aus der Kernkraft aussteigt und Belgien zwei Reaktoren abschaltet, stellt sich die Frage: Reicht die zusätzliche erneuerbare Kapazität aus? Beide Länder haben ehrgeizige Ziele für erneuerbare Energie. Belgien hat eingeräumt, dass es in den nächsten Jahren mehr mit Erdgas betrieben werden muss, was zu einem Anstieg der CO2-Emissionen führen wird - und folglich auch zu einem Anstieg der Emissionen Luxemburgs, wenn wir weiterhin Energie aus Belgien importieren. In Deutschland sieht die Lager besser aus. Es stellte gerade einen Rekord in Bezug auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auf, ist aber immer noch nicht auf Kurs, um sein Ziel für 2030 zu erreichen[4].
[1] Institut Luxembourgeois de Régulation
[2] in Bezug auf die Landestechnologie
[3] Frankreich ist nur an Industriestandorte angebunden
[4] https://www.cleanenergywire.org/news/germany-sets-renewable-power-record-2022-track-2030-target
Fünf hilfreiche Tipps:
1. Autos: Versuchen Sie, weniger zu fahren, erwägen Sie Carsharing zu oder fahren Sie ein Elektroauto. So erzielen Sie beinahe sofort Einsparungen.
2. Heizung: Wenn Sie mit Heizöl oder Erdgas heizen, könnten Sie eine Wärmepumpe oder einen Pelletofen installieren lassen. Wenn Ihr Haus nicht richtig isoliert ist, sollten Sie es aufrüsten. So sparen Sie auf lange Sicht Geld.
3. Fleisch (besonderes rotes): Senken Sie den Fleischverbrauch. Es ist nebensächlich, ob Ihr Fleisch aus Brasilien oder aus Luxemburg kommt, denn die meisten Treibhausgasemissionen entstehen bei der Tierzucht. Besser für Budget, Gesundheit und das Wohl der Tiere.
4. Reisen: Bevorzugen Sie Bahn statt Flugzeug . Kaufen Sie Zertifikate, um die Belastung durch Ihre Flüge wettzumachen, das ist besser als nichts. Dennoch können Sie sich nicht einfach von Ihren Treibhausgasemissionen freikaufen.
5. Kaufen Sie grünen Strom im Rahmen eines richtigen Vertrags, d.h. der wirklich an Investitionen in erneuerbare Energien gebunden ist (z.B. „nova naturstroum„ von enovos oder „Terra invest“ von Sudstroum). Vermeiden Sie Verträge, die auf sogenannten „grünen Zertifikaten“ beruhen, da diee die Stromerzeugungskapazität der Anlagen nicht erhöhen.
Über diesen Blog:
Der rasche Wandel hin zu globaler ökologischer Nachhaltigkeit ist dringend geboten. Wirtschaft und Industrie haben enorme soziale und ökologische Auswirkungen. „Warum ist das wichtig?“ ist ein zweimonatlicher Blog, der darauf abzielt, dieses wichtige Thema aus der Sicht unserer Experten zu beleuchten.
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