14. Juli 2023

Was versteht man unter „Voice Payment“ und wie kann man es nutzen?

Befeuert durch maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz und Verarbeitung der neuronalen Sprache helfen uns Sprachassistenten dabei, die Aufgaben unseres Alltags leichter zu bewältigen. Außerdem verbreitet sich die Sprachinteraktion immer stärker im Finanzwesen. Ist das “Voice Payment” die Zukunft der Zahlungstechnologie? Roger Krämer, Head of Innovation and Project Management, erläutert uns, ob es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis diese Zahlungsmethode im Alltag genutzt wird.

1. Wie funktioniert Sprachzahlung? Was versteht man unter Sprachzahlung? Wie und auf welchen Geräten kann diese Technologie eingesetzt werden?

Beim “Voice Payment” (Sprachzahlung) handelt es sich um ein Konzept, das sich auf die Verwendung der Stimme zur Durchführung von Zahlungs- oder Wertpapiertransaktionen bezieht. Dies geschieht mithilfe von Sprachbefehlen auf Geräten, die mit einem Spracherkennungsmodul ausgestattet sind. Dies ist eine praktische und schnelle Alternative zu herkömmlichen Zahlungsmethoden und speziell für Menschen mit bestimmten Behinderungen. 

Das genutzte Gerät muss über Spracherkennungs- und sichere Zahlungsfunktionen verfügen, wie dies beispielsweise bei Smartphones der Fall ist: Siri beim iPhone oder Google Assistant unter Android können verwendet werden, um ein „Voice Payment“ durchzuführen. Aber auch smarte Lautsprecher (Alexa von Amazon Echo, Google Assistant usw.) sowie smarte Uhren und natürlich Tablets.

2. Ist das Voice Payment die Zukunft der Zahlungstechnologie? Wie sehen Sie die nahe Zukunft?

Die Akzeptanz der Voice Payment-Technologie durch die Nutzer wächst stetig, variiert jedoch aufgrund verschiedener Faktoren, wie z. B. der Verfügbarkeit der Technologie, der Vertrautheit der Nutzer mit dieser Zahlungsmethode und Sicherheitsbedenken bzw. dem Vertrauen in die Technologie. 

In bestimmten Ländern - USA, GB und China -, in denen Sprachassistenten und mobile Zahlungen weit verbreitet sind, beginnt die Sprachzahlungen Beliebtheit zu gewinnen. Anbieter von Zahlungsdiensten und Gerätehersteller arbeiten mittlerweile aktiv daran, die Sicherheit und Zuverlässigkeit dieser Zahlungsmethode zu steigern. 

Kurzfristig wird die Akzeptanz von “Pay-per-Voice" minimal bleiben. Die Nutzung wird mit der Verbesserung der Technologie, dem Vertrauen der Nutzer und der nahtlosen Integration der Sprachzahlung in das bestehende Zahlungsökosystem zunehmen.

3. Wie ist der Stand der Dinge in Luxemburg in Bezug auf die Akzeptanz?

Wie in anderen europäischen Ländern wird auch in Luxemburg Sprachzahlung nur sehr wenig eingesetzt. Aber die Entwicklung von Banking-Apps, die Spracherkennung integrieren, wird die Nutzung in den kommenden Jahren sicherlich beschleunigen. 

4. Es besteht das Problem der Geräuschunterdrückung („noise cancellation“) auf der einen Seite, aber das Problem der Privatsphäre der Nutzer auf der anderen Seite. Welche Herausforderung gibt es in Bezug auf den?

Die Herausforderungen auf der Ebene des Datenschutzes sind vielfältig: 

  • Datenerhebung und -speicherung: Die Nutzung des „Voice Payment“ erfordert die Erhebung von Sprachdaten der Nutzer. Es ist von entscheidender Bedeutung, sicherzustellen, dass diese Daten sicher erhoben und vertraulich gespeichert werden, stets gemäß den Anforderungen der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung). 

  • Sprachauthentifizierung: Sie ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Transaktionen von befugten Nutzern durchgeführt werden. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, robuste Systeme zur Sprachauthentifizierung einzurichten, um so das Betrugsrisiko zu verringern. 

  • Der Schutz von Transaktionen vor allem vor Abfangen und Manipulation. 

  • Einwilligung und Datenkontrolle: Die Nutzer sollten auf transparente Weise über die Erhebung, Nutzung und Speicherung ihrer Sprachdaten informiert werden. Sie müssen die Kontrolle über ihre Sprachdaten haben und ihre informierte Einwilligung geben. 

5. Was sind Ihre fünf hilfreichen Tipps für unsere Leser, die sich bereits mit der Sprachzahlung beschäftigen möchten?

1. Wählen Sie seriöse Plattformen und Dienste; 

2. Stellen Sie sicher, dass die Geräte, die Sie für die Sprachzahlung verwenden, angemessen gesichert sind; 

3. Schützen Sie Ihre Stimme und Ihre personenbezogenen Daten: Seien Sie sich der Umgebung bewusst, in der Sie die Sprachzahlung nutzen; 

4. Informieren Sie sich über die Datenschutzrichtlinien der Dienste, mit denen Sie die Sprachzahlung nutzen; 

5. Seien Sie sich der Risiken und Grenzen dieser Technologie bewusst. 

Über diesen Blog:

 

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