Die Käufer fassen wieder Vertrauen
Zum Jahresbeginn bestätigt sich ein vielversprechender Trend: Die Käufer sind zurück. Gegenüber Anfang 2024 ist die Anzahl der Interessenten an zum Verkauf stehenden Objekten um 50% angestiegen, im Vergleich zu 2023 sogar um 150%. Dieses wiedererwachte Interesse wird von der Stabilisierung der Preise genährt und ist ein deutlicher Hinweis auf die Markterholung. Es spiegelt die Bereitschaft der Verbraucher wider, sich neu zu positionieren und ihre Optionen neu auszuloten. Damit ist ein erster wichtiger Schritt dafür getan, dass sich ein neues Gleichgewicht am Markt einstellt.
An welcher Stelle des Marktzyklus stehen wir heute?
Mit der Unterstützung unserer Datenexperten analysieren wir laufend die Trends an den europäischen und internationalen Immobilienmärkten. Unser Ziel dabei ist es, die wahrscheinliche und mögliche Entwicklung des Immobilienmarkts in Luxemburg besser zu verstehen und zu antizipieren.
Seit 2007 hat sich der luxemburgische Immobilienmarkt nach einem klassischen Schema entwickelt und nacheinander die ersten drei Phasen seines Zyklus durchlaufen: Erholung, Wachstum und Reife, wobei sich diese Phasen jeweils über mehrere Jahre erstreckten. Diese regelmäßige Entwicklung wurde nun jedoch vom sprunghaften Übergang zu den nächsten Phasen abrupt unterbrochen.
Tatsächlich sind die Abkühlungs- und die Rückgangsphase mit jeweils einem Jahr äußerst kurz ausgefallen – eine Anomalie, die dem steilen Zinsanstieg geschuldet ist. Dieser plötzliche externe Faktor hat den Markt stark unter Druck gesetzt.
Wie bereits in unseren vorangegangenen Analysen prognostiziert, wurde die Talsohle des Zyklus 2023 erreicht. Das Jahr 2024 markierte somit den Beginn einer neuen Etappe: der Einstellung eines neuen Gleichgewichts. Konkret schlug sich diese Phase in einem Rückgang des durchschnittlichen Transaktionspreises nieder, was den Markt erschwinglicher machte und das Interesse der Käufer ankurbelte, was wiederum zu einem deutlichen Anstieg der Verkaufszahlen führte.
2024 lag der durchschnittliche Transaktionspreis bei EUR 727.000, was einem Rückgang um EUR 21.000 (-3%) im Vergleich zu 2023 sowie um EUR 85.000 (-11%) im Vergleich zu 2022 entspricht. Dank dieser Preiskorrektur hat der Markt wieder an Attraktivität gewonnen, womit der Weg für eine allmähliche Neubelebung des Geschäfts frei wird.
In diesem Übergangskontext ist die Erwartung berechtigt, dass Bauträger und Bauunternehmen ihr Angebot an die neue Marktrealität anpassen. Dazu gehört die Schaffung kompakterer Wohnungen, die besser auf den Bedarf der Haushalte in puncto Zugang und Erschwinglichkeit abgestimmt sind.
Es scheint unwahrscheinlich, dass die Quadratmeterpreise wieder das Niveau von vor 2010 erreichen. Der luxemburgische Immobilienzyklus ähnelt eher einer Aufwärtsspirale, die verschiedene Phasen durchläuft, insgesamt aber auf langfristigen Wertzuwachs ausgerichtet ist. Als Nächstes wird nun eine Phase des Aufschwungs erwartet, mit der wir bereits 2025 rechnen und die mit relativ stabilen Preisen und einer leichten Zunahme der Transaktionen einhergehen dürfte.
In diesem Sinne sind wir weiterhin entschieden optimistisch: Alle Zeichen stehen auf eine allmähliche Erholung und eine wiedergewonnene Marktattraktivität in den kommenden Jahren. Längerfristig besteht das reale Potenzial, zu einer Dynamik zurückzukehren, die mit derjenigen der Jahre 2014-2019 vergleichbar ist, in denen auf 1.000 Einwohner 16 bis 19 Immobilienverkäufe kamen. Dieser Indikator, der 2023 auf 7,6 gefallen war, ist bereits im Jahr 2024 auf 11,1 Transaktionen je 1.000 Einwohnern gestiegen – ein Signal dafür, dass wir aktuell in eine Phase eingetreten sind, in der sich ein neues Gleichgewicht einpendelt.