Heute hängt die Beschleunigung der Dekarbonisierung in Europa leider vor allem mit der Deindustrialisierung zusammen. Die Deindustrialisierung in Europa und Luxemburg ist jedoch weder wirtschaftlich nachhaltig noch klimafreundlich, da einige Industriezweige ihre Produktion in Länder mit weniger strengen Klimavorschriften verlagern, um dieselben Produkte über längere Strecken zurück in die EU zu transportieren, was ihren CO2-Fußabdruck vergrößern kann.
In einer Zeit, in der Europa vor der Frage steht, ob es auch morgen noch Zugang zu Halbleitern, Batterien, Solarzellen, Rohstoffen und der Energie haben wird, die es braucht, um sein Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten und seine ehrgeizigen Umweltziele zu erreichen, ist die Stärkung seiner eigenen Produktions- und Industriekapazitäten unerlässlich geworden.
Wollen wir uns darauf beschränken, nur ein „Verbraucherland“ zu sein, oder wollen wir auch ein „Erzeugerland“ sein? Diese Debatte wirft strategische Fragen zur industriellen und wirtschaftlichen Autonomie auf. Eine übermäßige Abhängigkeit von Importen, insbesondere bei kritischen Produkten und Technologien, kann die Volkswirtschaften anfällig für externe Störungen machen, wie etwa politische, wirtschaftliche oder pandemische Krisen.
Daher ist die Stärkung der Produktions- und Industriekapazitäten in Europa zu einem strategischen Gebot geworden, um wirtschaftlichen Wohlstand, sozialen Zusammenhalt und Sicherheit zu gewährleisten. Durch die Entwicklung lokaler Produktionskapazitäten kann Luxemburg seine Abhängigkeit von externen Zulieferern verringern, Innovationen anregen und neue Arbeitsplätze schaffen und so zu einer widerstandsfähigeren und nachhaltigeren europäischen Wirtschaft beitragen.