Interview mit Xavier Hannaerts
In einem sehr besonderen Kontext äußert sich Xavier Hannaerts, Head of Investments bei Spuerkeess Asset Management, in diesem Interview zur Entwicklung des…
Der politische Charakter dieser Frage macht Prognosen über den Ausgang des Votums äußerst schwierig. So sieht das Gesetz für den Fall einer Ablehnung des Abkommens binnen drei Tagen eine neue Abstimmung vor, für die ein Plan B vorzulegen wäre. Verstreicht auch diese letzte Chance ohne Einigung über einen geregelten Austritt, so bedeutet der Stichtag des 29. März 2019 das endgültige Aus für die EU-Mitgliedschaft des Vereinigten Königreichs: Falls London und Brüssel bis dahin keinen gemeinsamen Nenner finden und keine Verlängerung des Status quo beantragt wird, würde das Szenario eines harten Brexit schlagartig Realität.
Die vom bereits lange andauernden Klima der Ungewissheit belasteten Märkte rechnen damit, dass die Abgeordneten Mays Plan mehrheitlich eine Abfuhr erteilen werden.
Ganz wie die Ungewissheit, die die Märkte in den beiden vergangenen Jahren in Atem gehalten hat, könnte diese neue Sackgasse die Volatilität in die Höhe treiben. Die Briten selbst würden sich damit wahrscheinlich auf den Pfad zu einem neuen Referendum begeben, dessen Ergebnis alles andere als vorhersehbar wäre. Konkret wäre an den europäischen Börsen bei Aktien im Allgemeinen und insbesondere bei britischen Aktien mit Kursrückgängen aufgrund einer gestiegenen Volatilität zu rechnen, die die Anleger dazu bewegen könnte, Zuflucht bei risikoärmeren Vermögenswerten zu suchen.
Unabhängig davon, wie es beim Thema Brexit weitergeht und welches Szenario sich letztlich bewahrheitet, ist unsere Allokation, die sich aus einer neutralen Positionierung bei Aktien und Anleihen ergibt, optimal, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
Politische Entscheidungen lassen sich kaum vorhersehen, weshalb sich eine aggressive Allokation aufgrund des zu hohen Risikos verbietet. Wir werden das Geschehen folglich weiterhin sehr aufmerksam beobachten, um unsere Anlagen an die politischen Entscheidungen anzupassen, die sich letztlich durchsetzen werden.