FLASH – Élections présidentielles américaines
À ce stade de la procédure électorale, les élections présidentielles américaines n’ont pas encore débouché sur un résultat clair. Contrairement à ce que les...
Es ist kein Geheimnis: Die Weltwirtschaft ist unter dem Gewicht der verhängnisvollen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie eingebrochen. Im Grunde gibt es zwei Corona-Schocks: Das Virus hat sich so schnell verbreitet und verheerende Situationen geschaffen, dass die meisten Regierungen weltweit gezwungen waren, Quarantänemaßnahmen zu verhängen.
Darauf folgte ein negativer Angebotsschock, der zu Produktionseinbrüchen geführt hat, und auch der Nachfrageschock war negativ, da sowohl der Konsum als auch die Investitionen abstürzten. Dieser zweifache Schock katapultierte die Wirtschaft in die tiefste Rezession, die die Welt seit der Weltwirtschaftskrise nach 1929 erlebt hat.
Die makroökonomischen Kennzahlen, die während des Lockdowns veröffentlicht wurden, sind erschreckend: In den USA schrumpfte das BIP um 4,8 %, mit einem Anstieg von 30 Millionen Arbeitssuchenden explodierte die Arbeitslosenquote buchstäblich, die Industrieproduktion ging in den Monaten März und April um 5 % bzw. 11 % zurück und die Vertrauensindikatoren sackten auf historisch niedrige Werte ab. In Europa stellt sich die Lage nicht viel besser dar, und einige Daten lassen einen erschaudern, wie die Autoverkäufe an Privatpersonen, die in der ganzen Europäischen Union um 76,3 % abgestürzt sind. Der Verlauf des BIP folgt einer identischen Kurve wie in den USA: Die ersten Schätzungen ergeben nach dem Ende des ersten Quartals ein negatives Wachstum für die Eurozone von 3,3 %.
Und auch wenn die Europäische Union mit einer stabilen Arbeitslosenquote von 7,3 % bei der Beschäftigung noch eine ganz gute Figur macht, dürfen wir nicht vergessen, dass wir im Moment nur die Spitze des Eisbergs sehen.Dr. Yves Wagner - Directeur, BCEE Asset Management
Die Frage ist so einfach wie die Antwort kompliziert.
Denn wenn es einen Punkt gibt, den die internationalen Institutionen, sei es der Internationale Währungsfonds (IWF) oder die Europäische Kommission, betonen, dann ist es der äußerst unvorhersehbare Charakter der Situation, in der sich die Weltwirtschaft befindet. Wenn es andauert, wird dieses ungewisse Klima den Aufschwung unweigerlich behindern: Ein wirtschaftliches Umfeld, in dem das Vertrauen fehlt, unterstützt weder den Konsum noch Investitionen, aus der Sicht der Haushalte wie der Unternehmen.
Wenn wir es dagegen aus der Perspektive des halb vollen Glases betrachten, können wir feststellen, dass diese Krise eine ganz besondere ist, weil die staatlichen Stellen, sowohl die Regierungen als auch die Zentralbanken, ganz deutlich eine proaktive Haltung eingenommen haben und die Wirtschaft bedingungslos unterstützen. Und gerade das war in den vorangegangenen Krisen nicht immer der Fall.
Das bedeutet, dass die Regierungen und Zentralbanken in der ganzen Welt ihre Anstrengungen so koordiniert haben, dass ein spektakuläres Arsenal von Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft ergriffen wurde. Davon zeugt zuallererst das Vorgehen der Europäischen Zentralbank (EZB), die als ersten Schritt ihr Anleihekaufprogramm ausweitete, indem sie es um 120 Mrd. EUR für das Jahr aufstockte, und die ihr TLTRO-Programm intensivierte.
Da diese erste Intervention nicht ausreichte, um die Anleger zu beruhigen, brachte erst die zweite Intervention den erwünschten Effekt, nachdem die EZB den Ankauf von weiteren Papieren im Wert von 750 Mrd. EUR im Rahmen ihres Anleihekaufprogramms angekündigt hatte. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ergriff dagegen sofort weitreichende geldpolitische Maßnahmen, indem sie ihre Leitzinsen zweimal senkte und den Ankauf von Staatsanleihen für 500 Mrd. USD und von hypothekenbesicherten Anleihen für 2000 Mrd. USD ankündigte.
Und das ist noch nicht alles: Die Notenbank verpflichtete sich, ihr Quantitative Easing-Programm (QE) unbegrenzt fortzusetzen, und der Kongress verabschiedete mit dem CARES Act ein rund 2000 Mrd. USD schweres Rettungspaket, das durch Direktzahlungen an Steuerpflichtige und konjunkturfördernde Maßnahmen für Unternehmen wirtschaftliche Impulse geben soll. Und dieses Rettungspaket kann weiter verstärkt werden, denn die FED kündigte an, dass sie zusätzlich zu den hypothekenbesicherten Anleihen so viele US-Schatzbriefe kaufen wird, wie es notwendig werden könnte, um den Rentenmarkt zu stützen und sein Funktionieren sicherzustellen.
In den letzten drei Monaten waren Kursschwankungen eher die Regel als die Ausnahme: In einem Kontext, über dem die Gefahr einer Rezession schwebt und der die Stimmung der Anleger trübt, fanden sich die Aktienmärkte in einer Korrekturphase wieder, die mit der damit einhergehenden Volatilität ebenso schnell wie heftig verlief: Die wichtigsten amerikanischen und europäischen Indizes fielen zwischen 30 % und 35 % bzw. 35 % und 40 %. Deshalb war ein gemeinsames Vorgehen der Zentralbanken und Regierungen, das wir bereits im Detail beschrieben haben, angezeigt, um die Ängste der Anleger zu beruhigen. Und das hatte in den letzten zwei Monaten bereits positive Auswirkungen: Die Marktstimmung hat sich dank der wirtschaftlichen Anreize spürbar verbessert.
Der spektakulärste Aufschwung wurde im Technologiesektor verzeichnet: Die Nasdaq, der Index für Technologieaktien, diente als Zuflucht, wobei die Anleger eindeutig zu Qualitätsaktien tendieren, welche oft als Wachstumswerte eingeschätzt werden, die recht gut positioniert sind, um von langfristigen Trends zu profitieren. Diese Unternehmen bieten gute Aussichten für die Entwicklung der Umsätze und Margen, haben ihre Verschuldung im Griff und ein ausreichend solides Fundament für ihre Eigenfinanzierung und die Finanzierung ihrer anorganischen Wachstumsprojekte, und sie lassen eine entsprechende Rendite für die Anleger erwarten.
Wir bleiben besonders vorsichtig und wachsam, denn wir sind uns absolut bewusst, dass die Pandemie ihre Spuren in der Wirtschaft hinterlassen wird.
Doch auch wenn wir den Aufschwung verfolgen, bedeutet das nicht, dass wir ihm um jeden Preis hinterherlaufen: Wir meinen, dass noch geraume Zeit vergehen wird, denn die guten Ergebnisse der letzten Quartalsveröffentlichungen spiegeln noch nicht die Realität der Situation wider.
Dagegen wissen wir alle, dass jede komplizierte Situation auch Chancen birgt.
Alles in Allem waren die staatlichen Stellen in der ganzen Welt bemüht, ihre Führungskompetenz unter Beweis zu stellen, indem sie drastische Maßnahmen ergriffen, um die in den Medien äußerst viel Wirbel gemacht wurde. Dabei signalisierten sie eine klare Botschaft: Die Institutionen sichern die Grundfesten der Wirtschaft und alles ist unter Kontrolle. Das Wichtigste war, zuerst die dringendsten Probleme anzugehen. Nun müssen die Anstrengungen fortgesetzt werden, um wieder zu einer Dynamik zu gelangen und die Volkswirtschaften wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Herausforderung ist gewaltig, und die nächste Krise, die sich bereits am Horizont abzeichnet, die Schuldenkrise, dürfte wohl weder die Anleger noch die Verbraucher beruhigen.